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Wertschätzung – ein Erfolgsmodell

Hamburg, 28. März 2019. Das Thema Digitalisierung ist heutzutage in aller Munde. Künstliche Intelligenzen können das Leben und die Arbeit erleichtern. Doch keine noch so brillante Technologie kann die Kraft guter persönlicher Beziehungen ersetzen. Das Physische hat noch lange nicht ausgedient und das echte Leben ist definitiv spannender als eine virtuelle Kommunikation. Körpersprachliche Signale können nur bei physischer Anwesenheit wirklich gut entschlüsselt werden, weil dann alle Sinne beteiligt sind. Auch Empathie funktioniert am besten bei räumlicher Nähe. Inspiration entsteht durch unkomplizierte Austauschmöglichkeiten, was inzwischen allerdings auch über WhatsApp und Skype möglich ist.

Dennoch entsteht Vertrauen nach wie vor am besten durch physische Nähe, wie die Gehirnforschung belegt. Werte und Wertschätzung können etwa von einer Führungskraft nur durch entsprechendes Vorleben und ihr eigenes Verhalten vermittelt werden. Gerade in unseren unsicherer werdenden Zeiten spielt die Art und Weise des Umgangs mit Macht eine immer größere Rolle. Wertschätzende Führung bedeutet allerdings nicht, sich nur um andere zu kümmern, sondern auch für sich selber zu sorgen. Wer führt, sollte auf seinen Körper, seine Gefühle und sein Wohlbefinden insgesamt achten.

Ein Unternehmen kann sich zwar auf die Fahnen schreiben, dass es bei seinen Mitarbeitern eine Atmosphäre des Vertrauens und der Kommunikation auf Augenhöhe schaffen will – was man inzwischen u. a. durch eine zunehmende Duz-Kultur erreichen möchte. Wenn der Chef sich allerdings nicht selbst vertraut oder mit sich unzufrieden ist, wird er immer Misstrauen ausstrahlen, das Entstehen einer positiven Atmosphäre wird blockiert. Deshalb ist es wichtig, nach der eigenen Wirkung zu fragen: Strahle ich Vertrauen, Hoffnung und Zuversicht aus oder sage ich das nur nach außen? Gehe ich mit mir und meinen Mitarbeitern wertschätzend um?

Ausschlaggebend für gutes Führen, Erfolg und Zufriedenheit ist eine innere Gelassenheit. Dafür braucht es Rituale. Man sollte genießen und dankbar auf Getanes zurückschauen können – aber auch Ziele für die Zukunft haben. Mark Twain schrieb: „Als sie das Ziel aus den Augen verloren, verdoppelten sie die Anstrengungen.“ Entscheidend sind dafür weniger die Zahlen als die unterschiedlichen Fähigkeiten der Mitarbeiter. Die Starken herausfordern und die Schwachen ermutigen – also jeden entsprechend seiner Fähigkeiten fordern und fördern, wertschätzen, Möglichkeiten zur Entwicklung und Entfaltung anbieten.

Und nicht vergessen: Alle Menschen brauchen Pausen, damit sie sich auf etwas Neues einlassen können. Als Pause taugt alles, was der Entspannung dient, zum Beispiel ein Spaziergang in der Mittagspause, ein kurzes Schläfchen („Powernapping“), das inzwischen immer mehr Unternehmen ihren Mitarbeitern ermöglichen, eine Tasse Tee oder Kaffee, Treffen mit Freunden oder eine sportliche Aktivität.

Wer seinem Personal regelmäßig Ruhepausen ermöglicht, zeigt dadurch ebenfalls Wertschätzung für ihre Arbeit – und gewinnt gleichzeitig motivierte und leistungsfähige MitarbeiterInnen.

Redaktion: Kristin Koschani-Bongers; Imme Vogelsang, iv-imagetraining